Intensivseminar für kriegstraumatisierte Afrikaner*innen
Die Antragstellerin Frau Dr. Regina-Maria Eder, selbst Altcusanerin führt die zehntägige Psychotherapie als stationäres Intensivseminar für kriegstraumatisierte Afrikaner*innen in Kiribi, Kamerun mit Unterstützung von Mitarbeiter:innen selbst durch. Sie schreibt über ihr Projekt:
Seit ca. 15 Jahren, nach eigener Kriegserfahrung in der ZAR, arbeite ich als Fachärztin für Psychotherapie speziell mit kriegstraumatisierten Afrikaner*innen der umliegenden Länder (ZAR, DR Kongo, Tchad und Kamerun).
Vom Evangelium und von Afrikanischen Kulturen inspiriert, habe ich viel gelernt und entwickelte ein Setting mit vielseitigen Methoden aus Verhaltenstherapie, Emotionszentrierter Therapie (EZT) und Traumatherapie bzw. Stabilisierung.
So setze ich inzwischen vor allem die Therapie am Einzelnen im Kleingruppenformat ein, mit multiplen Therapiemethoden, situationsgerecht und oft kombiniert. Dazu biete ich zweimal im Jahr ein zehn- bis vierzehntägiges Psychotherapie-Intensivseminar an. Die meist jungen Patient*innen sind stationär in einem Tagungshaus untergebracht, verpflegen sich selbst. Sie entwickeln eine „therapeutische
Gemeinschaft“, die selbst zur Heilung beiträgt und spirituell unterstützt und täglich gepflegt wird. So ergänzt sie meine ärztliche Therapie komplementär im Sinne einer psychosomatischen Klinik, mit Verantwortung der Patienten füreinander. Die thematischen Schwerpunkte des Seminars umfassen die psychotherapeutische Bearbeitung der fünf Primäremotionen, vor allem von Aggression/Wut, Angst und Trauma, die durch Überfälle, Kampfhandlungen sowie die Erfahrung von Gefahr und Entmutigung bis hin zur Depression entstanden sind.
Die Resultate sind umwerfend, sehr tiefgreifend und vor allem nachhaltig, was mir Klienten oft nach Jahren bestätigen.
Das Foto zeigt Dr. Regina Maria Eder zusammen mit Patience Mollè Lobè – sie haben 2009 gemeinsam die Dr. Eder und Mollè Stiftung gegründet.
Die Intensivseminare in Kamerun werden dieses Jahr, 2024, durch einen Zuschuss zu den Projektkosten (An-/Abreise, Aufenthalt, Seminarmaterialien, Medikamente) zum ersten Mal durch die Initiative Teilen unterstützt.
Weitere Infos zum Projekt unter:
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